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Heiner Schäfer

Vom Rollfilm zum 4k-Videofilm

Photo: Connie Wille · moondance.design

Zum Film kam ich über die Fotografie. Meine erste Kamera war Opas 6 x 9 Agfa Standard, eine Balgen-Rollfilmkamera. Ich bekam sie zusammen mit meinem Schwarz-Weiss-Fotolabor, als ich 12 Jahre alt war, das war 1975. Ich hatte den Eindruck, jetzt erst richtig sehen zu lernen. Zwei Jahre später kam eine 35-mm-Spiegelreflex dazu: Die legendäre Pentax MX.

Ausbildung

culbone-Stone
„Mystische Plätze“, hier der Culbone Stone in North Devon (Großbritannien). Aus einer Serie von Schwarz-Weiss-Fotografien, die ich mit meiner 4″x 5″ Linhof in den Jahren zwischen 1994 und 1996 machte.

Nach einem „Abstecher“ – einige Jahre an der technische Universität Darmstadt, wo ich mein Vordiplom in Physik machte – kam ich zur Fotografie zurück: Ich absolvierte eine professionelle Ausbildung bei dem Photo-Designer Peter Hoenig. Peter lehrte mich, eine „richtige“ Kamera, eine Linhof 4″x5″, handzuhaben, sowie das handwerkliche Repertoire eines professionellen Fotolabors.

Berufserfahrung im Verlagswesen

Ich fing als Pressefotograf bei einer unabhängigen Zeitung, der „Zeitung für Darmstadt“, im Jahr 1989 an. Das war die Geburtsstunde das Desktop Publishing, das den Photosatz ablöste und das Seitenlayout auf handelsübliche Computer holte. Die „Zeitung für Darmstadt“ wurde von Beginn an am Mac mit DTP produziert.

Somit machte ich nicht nur Photos und entwickelte sie im Labor, sondern begann als DTP-Pionier am Mac Anzeigen zu entwerfen und das Seiten-Layout der Zeitung mit zu gestalten.

Kommunikations-Design und Werbung

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Schichten von Bildern zu neuen traumartige Bildszenarien zu verschmelzen hatte mich schon damals in meinem Fotolabor fasziniert. Heute hat der Computer den Platz des Fotolabors eingenommen und mit den erweiterten Möglichkeiten sind meine Bilder detaillierter ausgearbeitet.

Im Jahr 1995 gründete ich mein eigenes Graphik-Design-Büro in Hamburg und arbeitete als freier Mitarbeiter für die „Rodenberg Werbeagentur“, damals eine etablierte Hamburger Agentur mit namhaften Kunden. Der rasante Fortschritt im Bereich der digitalen Druckvorstufe brachte einen neuen grafischen und typografischen Stil hervor: Ich hatte das Gefühl, von Anfang an dabei gewesen zu sein und diese neue grafische Sprache durch meine Arbeit mit geprägt zu haben.

Bewegtbild

2008 begann ich mit 3 kleinen Amateur-Videokameras und Final Cut Express. Inzwischen ist das Arbeitswerkzeug eine Canon C300 Mark II, die nach Bedarf durch eine Canon EOS R6 und zwei Sony NEX FS 100 ergänzt wird. Als Schnittwerkzeug nutze ich Final Cut Pro X.

Schon als Schüler machte ich erste Erfahrungen mit dem damals noch sehr jungen Medium Video. Schwarzweiss-Kameras, die einen Stromanschluss brauchten, beschränkten die Möglichkeiten sehr. Videoschnitt war nur möglich, in dem die Aufnahmen in der gewünschten Reihenfolge und Länge hintereinander aufgezeichnet wurden. Gerade das führte aber zu sehr reduzierten künstlerischen Videos, die im krassen Gegensatz zum Fernsehen standen.

1988 sah ich auf der Photokina das erste mal eine HD-Aufzeichnung. Die Qualität war überzeugend, es dauerte aber noch 20 Jahre, bis diese Viodeoqualität für mich nutzbar wurde. Seit 2009 habe ich Aufträge für Videoproduktion.